Naturheilpraxis Matthias Eubel

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Autogenes Training (Teil 1)

Autogenes Training (Teil 2)

Autogenes Training (Teil 3)

Die Herzübung
Stellen Sie sich vor, ein lieber Mensch legt seine Hand auf Ihr Herz.
"Es wird ganz warm ums Herz. Das Herz ist angenehm warm." "Das Herz (den Puls) fühlen, das Herz (den Puls) ganz bewußt wahrnehmen."

Formel: "Das Herz schlägt ganz ruhig und regelmäßig."

Als Alternative zu dieser Formel bietet sich auch an:

Formel: "Das Herz schlägt ganz ruhig und kräftig."

Wer möchte kann sich zur Unterstützung dieser Übung die linke Hand auf die Herzstelle (linke Brust) legen. Ist die Herzempfindung gelernt, sollte man sich diese Hilfestellung abgewöhnen. Vielen Menschen ist die Empfindung des Herzens nicht geläufig. Man spürt das Herz normalerweise nicht, es sei denn bei Aufregung, Angst, Anstrengung, Erregung oder Fieber als Herzklopfen. Daher ist es verständlich, daß diese Übung unter Umständen einigen Leuten zunächst unangenehm ist bzw. Aufregung oder Angst hervorrufen kann. Abgesehen von der besseren Durchblutung der Herzkranzgefäße, und der damit verbundenen Sauerstoffversorgung des Herzmuskels (Prophylaxe bzw. Linderung bei Angina Pectoris und Herzinfarkt), hat die Herzübung eine besondere Wirkung auf Gemüt und Emotionen.
Das Herz wird auch als "Sitz der Seele" bezeichnet, es hat einen wesentlichen Anteil an der Gesamtpersönlichkeit des Menschen. Die zahlreichen Ausdrücke der Alltagssprache verdeutlichen, wie das Herz Emotion und Charakter, Gemüt und Gesinnung widerspiegelt (ein großes Herz haben, es ist einem leicht / schwer ums Herz, das Herz hüpft vor Aufregung, an gebrochenem Herzen sterben, ein offenes Herz haben, ...).
Somit wirkt die Herzübung in erster Linie harmonisierend und beruhigend auf Gemüt und Stimmung, der regelmäßig Übende wird ausgeglichener und zufriedener sein und den Alltagsproblemen gelassener entgegensehen.

Die Bauchübung
"Den Bauch fühlen, den Bauch ganz bewußt wahrnehmen, eine angenehme Wärme strömt in den Bauch, der Bauch wird immer wärmer und wärmer." Sie können sich vorstellen: "Eine heiße Tasse Tee verbreitet Wärme im Bauch." Oder: "Die Sonne wärmt den Bauch:"

Formel: "Der Bauch (ist) angenehm warm."

Sie können sich zur Hilfe vorstellen: "Der (Ein)Atem strömt angenehm warm in den Bauch."
Um den Unterleib mit anzusprechen (besonders zu empfehlen bei Unterleibserkrankungen und Menstruationsbeschwerden) kann folgende Formel benützt werden:

Formel: "Leib und Unterleib (sind) angenehm warm."

Die Bauchübung wurde ursprünglich Sonnengeflechtsübung genannt. Das Sonnengeflecht (Solar Plexus) ist ein Geflecht von Nervenfasern (des vegetativen Nervensystems) zwischen Bauchnabel und Brustbeinende, die sich wie Strahlen einer Sonne im Bauch nach allen Richtungen ausbreiten. Diese Nerven steuern und beeinflussen die Funktionen der Bauchorgane und haben somit einen ganz wesentlichen Einfluß auf die Verdauung und auf den Stoffwechsel.
Eine weitere örtliche Auswirkung ist die Erweiterung der Blutgefäße im Bauchraum und eine Entspannung der gesamten Muskulatur der inneren Organe, insbesondere des Magens und des Darms. Krampfzustände dieser Muskeln (Koliken), wie sie bei Aufregung, Magenverstimmung usw. auftreten, reagieren gut auf die Wärmevorstellung.
Außer der für alle Übungen geltenden Generalisierung besteht bei der Bauchübung eine besondere Fernwirkung, die Entlastung des Kopfes durch Ableitung des Blutes in den Leib. Nach dem Autogenen Training wird man, ähnlich wie nach dem Essen, ruhiger und entspannter, Leute mit Einschlafschwierigkeiten können leichter einschlafen.
Magen- und Darmbeschwerden sind häufig auf emotionalen Streß, Angst oder Kummer zurückzuführen. Die Bauchübung wirkt beruhigend auf ängstliche und sorgenvolle Menschen und somit den Ursachen oder Zusammenhängen einiger körperlicher Krankheiten entgegen.

Die Stirnübung
"Die Stirn fühlen, die Stirn ganz bewußt wahrnehmen." Sie können sich vorstellen: "Ein angenehm kühles Lüftchen weht über die Stirn." "Die Stirn wird jetzt angenehm kühl."

Formel: "Die Stirn (ist) angenehm kühl."

Die Vorstellung von einem kühlen Waschlappen auf der Stirn sollte nur bei hartnäckigen Vorstellungsschwierigkeiten benützt werden, da diese Vorstellung oft mit "kaltem" Waschlappen in Verbindung gebracht wird. Der Körper eines gesunden Menschen sollte sich warm anfühlen, die Stirn jedoch kühl. Eine alte Bauernweisheit sag: "Die Stirn halt kalt, die Füße warm, das macht den besten Doktor arm."
Jeder kennt das angenehme Gefühl, eine frische Brise auf der Stirn zu spüren und viele Leute legen (fälschlicherweise) bei Fieber einen kalten Waschlappen auf die Stirn, um diese zu kühlen.
Ist die Stirn warm, so hat man Fieber oder auch bei starker geistiger Arbeit oder Grübelei spannt sich die Stirn an und wird warm. Die Stirn zu kühlen bedeutet zu entspannen; die Gefäße verengen sich etwas, das Blut wird aus dem Kopf gezogen und der Geist kann abschalten und entspannen. Die Stirnübung hilft, einen "klaren Kopf zu bewahren" und dem Alltagsstreß "cooler" zu begegnen. Auch Kopfschmerzen und Migräne, häufig durch Hektik und geistige Dauerbeanspruchung ausgelöst, lassen sich durch die Stirnübung gut beeinflussen. Bei Migräne kommt es nacheinander zu einer starken Gefäßverengung und anschließend zu einer Gefäßerschlaffung. Diese Übung hilft, die Gefäßspannung auf ein normales Maß zu regulieren und somit die Schmerzen zu lindern.

Die Zurücknahme
Die Zurücknahme ist notwendig, um aus dem hypnoseähnlichen Zustand wieder in das Alltagsbewußtsein zurückzukommen. Der in der Sitzung oft gesunkene Blutdruck und der Puls sollen wieder in Gang gebracht werden, um Schwindel, Schlappheit und Müdigkeit zu vermeiden. Wichtig ist es, nach dem Strecken und Recken sofort die Augen zu öffnen, da sonst das anschließende Allgemeinbefinden darunter leiden kann. Die Zurücknahme sollte nicht zu sanft gemacht werden, jeder muß herausfinden, wie intensiv er die Zurücknahme benötigt. Mit diesem Zurücknehmen der Entspannung macht man dasselbe wie morgens, wenn man sich beim Aufwachen streckt. Das Recken und Strecken sollte ausgiebig und mit Genuß durchgeführt werden.

Klassisch: "Arme fest! Tief atmen! Augen auf!" Die Anweisungen sind laut, streng und militärisch. Die Arme sind mit geballten Fäusten 10 mal durchzustrecken.

Angenehmer: "Bereiten Sie sich darauf vor, mit der Aufmerksamkeit zurückzukommen, Fäuste machen, die Arme und Beine kräftig recken und strecken, tief durchatmen und die Augen öffnen."