Inhalt
Gesundheitstipps
Autogenes Training (Teil 1)
Autogenes Training (Teil 2)
Autogenes Training (Teil 3)
Grundsätzliches
Diese Informationen sind zur Kursbegleitung gedacht oder als Hilfe für Menschen, die bereits Autogenes Training erlernt haben.
Da alles Helfende und Heilende bei falscher Anwendung auch schaden kann, warne ich vor jedem Versuch des "Selbsterlernens".
Zum einen lassen sich durch falsches Üben störende Reaktionen erzeugen bzw. verfestigen, zum anderen können versteckte organische Leiden nur durch ausgebildete und erfahrene Trainer in ihrer Bedeutung beurteilt werden. Bei unbeobachteten Selbstversuchen kann es zur "Verdeckung" eines Krankheitsgeschehens kommen oder gar Komplikationen eines solchen Krankheitsgeschehens, z.B. am Herzen oder am Nervensystem provozieren.
Das Autogene Training
Das Autogene Training (AT) wurde in den zwanziger Jahren von dem Berliner Nervenarzt Prof. Dr. J. H. Schultz entwickelt. Aus den Erfahrungen der Hypnose entwickelte Dr. Schultz ein Verfahren, das durch konzentrative Selbst- oder Eigensuggestion einen Zustand tiefer Entspannung und Ruhe und damit Erholung bewirkt.
Das Wort Autogenes Training setzt sich zusammen aus dem griechischen autos (selbst) und genos (entstehen, erzeugen). Das Autogene Training ist somit ein "selbst erzeugtes Entspannungstraining".
Die sieben Formeln, die in der Grundstufe gelehrt werden, sind so zusammengestellt, daß sie gezielt fortschreitend den ganzen Körper erreichen. Die Muskeln (auch chronische Verspannungen) können gelockert werden, die Blutgefäße können entspannen und sich weiten, so dass eine bessere Durchblutung des Körpers gewährleistet wird und über das Vegetative Nervensystem werden die Vitalfunktionen (Atmung, Kreislauf, Verdauung...) beruhigt bzw. harmonisiert.
Das Autogene Training ist ein ganzheitliches Verfahren. Der Übende erfährt Entspannung, Ruhe und Wärme, bis schließlich ein Zustand innerer Harmonie erreicht werden kann.
Indikationen und Kontraindikationen
Das Autogene Training kann praktisch jeder lernen und für sich nutzen. Kontraindikationen sind schwerste Herzkrankheiten; bei psychischen Erkrankungen (Schizophrenie, Manie...) und bei Epilepsie ist Rücksprache mit dem Arzt und dem Übungsleiter zu halten.
Von den zahlreichen Indikationen seien hier nur die wichtigsten genannt:
Durch die durchblutungsfördernde und entkrampfende Wirkung kann Autogenes Training bei allen Krankheiten, bei denen Beschwerden ohne organische Schäden bestehen (vegetative Dystonien sowie psychosomatische Erkrankungen) helfen.
Autogenes Training kann entzündliche Heilprozesse beschleunigen.
Autogenes Training kann helfen bei nervösen Beschwerden wie z.B.: Prüfungsängsten, Phobien, sonstigen Ängsten, Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, depressiven Verstimmungen...
Ferner kann Autogenes Training helfen bei Herzinfarkt, Asthma, Verdauungsbeschwerden, Hautkrankheiten, Migräne, Rheumatismus, Ernährungs- und Sexualstörungen, Suchtkrankheiten...
Autogenes Training ist keine Therapie sondern eine Methode zur Vorbeugung und ein Mittel zur Linderung und Hilfe, daher sollte bei Beschwerden in jedem Fall ein Arzt oder Heilpraktiker zu Rate gezogen werden.
Tipps zum Üben
Bevor Sie mit dem Autogenen Training beginnen sorgen Sie dafür, daß Sie nicht von der Klingel oder vom Telefon oder von sonst jemandem gestört werden.
Üben Sie nicht, wenn Sie müde oder schläfrig sind, oder wenn Sie aufgeregt sind, üben Sie, wenn es Ihnen leicht fällt sich zu entspannen und ruhig zu werden. Sobald Sie das Autogene Training beherrschen, können Sie sich auch in aufregenden Situationen mit diesem Verfahren beruhigen und entspannen.
Zwingen Sie sich nicht zum üben, sonst erreichen Sie Verspannung statt Entspannung, üben Sie wenn Sie sich wohl fühlen.
Üben Sie in einer entspannten Haltung im Sitzen oder im Liegen. Für die Blutversorgung ist es besser, die Arme neben den Körper zu legen und die Beine nicht übereinander zu schlagen.
Wenn Sie soweit sind, lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit weg von der Welt um Sie herum hin zu Ihrem Inneren; fühlen Sie Ihren Körper, haben Sie eine Vorstellung von Ihrem Körper, wie er auf der Unterlage liegt / sitzt. Wenn störende Gedanken Ihre Aufmerksamkeit beeinträchtigen, stellen Sie sich vor, diese Gedanken seien kleine weiße Wolken, die am Himmel vorbeiziehen. Machen Sie sich immer wieder klar, daß diese Gedanken an diesem Ort, zu dieser Zeit unwichtig sind.
Konzentrieren Sie sich auf Ihre Formeln, stellen Sie sich die Wirkung der Formeln in Ihrem Körper genau vor.
Üben Sie jedesmal alle sieben Formeln in der angegebenen Reihenfolge. Versuchen Sie eine Zeitlang regelmäßig (täglich) zu üben, so lange, bis "es wirkt". Wenn das Autogene Training bei Ihnen "funktioniert" brauchen Sie nicht mehr so oft zu üben, Sie können dann von Ihrer Selbstentspannungsfähigkeit Gebrauch machen wann Sie möchten.
Mittelstufe und Oberstufe
Die Mittelstufe des Autogenen Trainings umfaßt folgende Themen:
Traumreisen und Märchenreisen, individuelle Formelbildung, Affirmationen, positives Denken, Farbtherapie und einiges mehr.
In der Mittelstufe bleibt viel Zeit, auf die Fragen und Probleme der Teilnehmer einzugehen. Jeder kann seine individuellen Formeln bilden und an seinen aktuellen Problemen arbeiten.
In der Oberstufe des Autogenen Trainings wird mit den psychotherapeutischen Verfahren der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie gearbeitet.