Naturheilpraxis Matthias Eubel

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Manuelle Therapie

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Die Dorn Therapie

Die Dorn Therapie ist eine einfache aber sehr wirkungsvolle Behandlungsmethode die helfen kann, Gelenks- und Wirbelfehlstellungen und Blockaden zu mobilisieren und zu korrigieren.

Ursprung
Anfang der 70er Jahre ging der Allgäuer Landwirt und Sägewerksbetreiber Dieter Dorn, von einem argen Hexenschuss gequält, zu einem alten Bauern im Nachbardorf, der ihn mit ein paar Handgriffen wirkungsvoll von seinen Schmerzen befreite. Ohne es irgendwo gelernt zu haben, begann er, nach rein mechanischen Überlegungen, selber Menschen zu behandeln und entwickelte seine Dorn Therapie. Durch zahlreiche Seminare, in denen er dieses Konzept vermittelte, verbreitete sich seine Methode und wurde schnell bekannt.

Grundsätzliches
Eine komplett durchgeführte Dorntherapie berücksichtigt alle Gelenke des Körpers. Durch Tasten und sehr einfache Tests werden Blockaden und Gelenkfehlstellungen diagnostiziert und durch einfache Griffe mit sanftem Druck korrigiert und mobilisiert. Die aufbauende Reihenfolge der Behandlung ist wichtig. Da sich auch die Statik des Menschen von den Füßen als Basis über die Beine, das Becken und die Wirbelsäule bis zum Kopf aufbaut, wird auch in dieser Reihenfolge behandelt.

Vorgehensweise
Nach dem Eingangsgespräch werden die Beinlängen gemessen. Dabei wird zwischen den sehr seltenen realen Beinlängendifferenzen (BLD) durch unterschiedlich lange Ober- oder Unterschenkel und zwischen den häufigen funktionellen (scheinbaren) Beinlängendifferenzen durch Fehlstellungen der Gelenke des Beines unterschieden (siehe Manuelle Therapie / Was ist Manuelle Therapie). Funktionelle Beinlängendifferenzen werden in der Dorn Therapie durch die Korrektur der Hüft-, Knie- oder Fußgelenke behandelt. Die Stellungen des Beckens und der Kreuzdarmbeingelenke (ISG) wird ebenfalls ertastet, eine spezielle Hüftgelenkstechnik kommt zu Einsatz. Nun werden die Wirbel aufsteigend von der Lendenwirbelsäule bis zu den Halswirbeln einzeln überprüft. Blockaden oder Fehlstellungen werden mit der unten beschriebenen typischen Dorntechnik behandelt.
Bei Bedarf werden zum Schluss noch Schulter-, Ellbogen-, Hand- und Fingergelenke überprüft und mobilisiert.

Dornbehandlung der Wirbelsäule
Dornbehandlung der Wirbelsäule

Technik
Die Korrekturen der Wirbel erfolgen immer mit Druck in die zu mobilisierende Richtung unter Bewegung des Gelenkes. Diese Technik ist das besondere Merkmal der Dorn Therapie. Die meisten anderen manuellen Therapien arbeiten mit rhythmischem Druck auf die zu mobilisierenden, ruhenden Gelenke. Nach der Dorn Therapie kann z.B. ein Lendenwirbel mobilisiert werden, indem der Therapeut den schiefstehenden Wirbel in die Mittellinie zurückdrückt, während der Patient durch das Pendeln eines Beines die Lendenwirbelsäule leicht vor- und zurückrotieren lässt. Diese Rotationsbewegungen der Wirbel erleichtern dem blockierten Wirbel das Zurückgleiten in seine korrekte physiologische Position.
Diese Art Wirbel zu reponieren ist schonender als die Manipulation von Wirbeln (Chiropraktik), die mit langen Hebeln und Impulstechniken arbeitet und Gelenkbänder oder Kapseln überdehnen kann. Die Dornbehandlung ist nicht schmerzfrei. Ein leichter bis mittelstarker Schmerz kann entstehen und auch nach Beendigung der Behandlung noch einige Stunden bis Tage anhalten.

Vor- und Nachteile
Die Technik, die Dorn zur Mobilisierung von Gelenken anwendet ist genial und einfach, jedoch findet keine differenzierte Analyse der betroffenen Strukturen wie z.B. beim Maitland Konzept statt. Auch eine Differentialdiagnose zum Ausschluss von Bandscheibenschäden oder anderen im Hintergrund liegenden Erkrankungen wird in der Dorn Therapie nicht durchgeführt. Aus diesem Grund sollte die Dorn Therapie immer mit anderen diagnostischen Verfahren kombiniert werden.
Um auch andere Gewebe und versteckt liegende Strukturen mitbehandeln zu können, sollte die Dornmethode auch mit anderen therapeutischen Verfahren aus dem Bereich der manuellen Therapie kombiniert werden.

Praxis
Um Schmerzen durch Hautreizungen beim Drücken zu verhindern wird bei der Dornbehandlung grundsätzlich viel Öl auf die zu behandelnde Haut aufgetragen. Üblicherweise wird vor oder nach einer Dornbehandlung die sehr sanfte Breußmassage durchgeführt, um die bei einer Wirbelblockade stets verspannte angrenzende Muskulatur mit zu behandeln. Eine Behandlung mit der Dorn Therapie dauert etwa 20 bis 40 Minuten, inklusive der Breuß Massage etwa 40 bis 80 Minuten und sollte nach ca. 2 Wochen wiederholt werden. Nach einer Dornbehandlung sollten für 1 bis 2 Tage keine starken Anstrengungen getätigt werden, es ist wichtig, viel Wasser zu trinken. Zu jeder Dornbehandlung gehört das Einüben individuell zugeschnittener Übungen, die die erreichte Mobilität der Gelenke durch regelmäßiges Üben zu Hause unterstützen und ein Zurückfallen in die blockierte Position verhindern sollen.